
Welche Erstausstattung braucht mein Baby wirklich?
Die ehrliche Checkliste für werdende Eltern
Zwei Striche auf dem Schwangerschaftstest – und kurz später die Bestätigung in der Frauenarztpraxis: Hurra, ihr bekommt Nachwuchs! Noch ist dein kleiner Schatz nur wenige Millimeter groß, aber schon bald wird er wachsen – und in einigen Monaten werdet ihr zu dritt sein. Eine richtige Familie: Mama, Papa und Baby – wie schön!
Für euer Leben als kleine Familie müsst ihr nicht umziehen – und ein neues Auto musst du auch nicht kaufen. Aber was ist mit den vielen kleinen und großen Dingen: vom Kinderwagen bis zur Wickeltasche – was braucht ihr wirklich, was ist „nice to have“ und auf welches Equipment könnt ihr als Familie getrost verzichten? Mit diesem Artikel versuchen wir, dir wertvolle Orientierung zu geben.
In diesem Beitrag
» Sofort - Welche Ausstattung brache ich direkt nach der Geburt?
» Die ersten 6 Monate - Was braucht mein Baby die ersten 6 Monate?
» Unterschiede - Junge oder Mädchen
» Wo? - Wo bekomme ich die Erstausstattung her?
» Staatliche Unterstützung - Wo und wann beantrage ich beim Amt die Erstausstattung für mein Baby?
» Kosten? - Was kostet die Baby Erstausstattung?
» Deine Checkliste - inkl. gratis Download
Wann soll ich die Erstausstattung für mein Baby kaufen?

Theoretisch hast du noch Zeit. Aber: Oft gehen die Schwangerschaftswochen schneller vorbei als du denkst. Dazu kommt: Die wenigsten Babys kommen zu dem im Mutterpass vermerkten errechneten Geburtstermin zur Welt. Einige kommen später, andere jedoch auch früher. Je frühzeitiger du vorsorgst desto entspannter kannst du den letzten Schwangerschaftswochen entgegen sehen.
Gut wäre es, wenn ihr spätestens um die 30. Schwangerschaftswoche damit beginnt, die Erstausstattung für euer Baby zu besorgen. Erstens geht es den meisten werdenden Mamas zu diesem Zeitpunkt gerade recht gut und sie können die Strapazen noch gut wegstecken. Zweitens wisst ihr dann meist schon das Geschlecht und könnt entsprechend einkaufen, wenn ihr das wollt.
NICHT VERGESSEN
Einige Produkte, wie z.B. ein Kinderwagen, haben längere Lieferzeiten. Es ist daher wichtig, dass man sie früh bestellt, wenn sie zur Geburt – oder kurz danach – verfügbar sein sollen.
Welche Erstausstattung braucht mein Baby direkt nach der Geburt?
Wenn euer Baby auf die Welt kommt, braucht es erst mal ganz viel … Liebe – und sonst nur wenig. Direkt nach der Geburt benötigt es – angepasst an die jeweilige Jahreszeit – zunächst nur die absolute Grundausstattung:
- Anziehsachen – auch für die Kliniktasche,
- Grundstock an Windeln,
- Grundlegende Pflegeprodukte wie Wundsalbe und Öl,
- Babyschale für den Transport vom Krankenhaus / Geburtshaus nach Hause,
- (Beistell-) Bettchen für die Nacht.
Die ersten Wochen sollten dem „Wochenbett“ gehören. Mutter und Säugling sollten sich eine Auszeit nehmen, um sich von den Strapazen der Geburt im Kreißsaal erholen. Für Shopping ist auch danach noch Gelegenheit. Vieles, was man außer der Grundausstattung braucht, kann man sich auch schenken lassen. Oft sind Verwandte, Freunde, Nachbarn und Bekannte dankbar für Geschenkideen.

Welche Erstausstattung braucht mein Baby in den ersten 6 Monaten?
Neben ausreichend Babykleidung ab Größe 56 braucht dein Neugeborenes einiges an Möbeln und Ausstattung, Produkte für medizinische Zwecke, zur Pflege, zum Wickeln, für unterwegs, zur Ernährung, für seine Sicherheit und zum Spielen. Du kannst die Checkliste am Ende nutzen, um zu markieren oder durchzustreichen, was für euch passt oder nicht.
Anmerkung: Die Marke spielt eigentlich keine entscheidende Rolle. Es gibt viele gute Produkte, die nicht von namhaften Herstellern stammen, und andererseits auch viele schlechte Markenprodukte.
Aber: Überdurchschnittlich oft stimmt bei bekannten Marken die Qualität, gerade dann, wenn sie aus Deutschland stammen oder die Marke in Deutschland produziert.

Anziehen
Für dein Baby benötigst du je nach Jahreszeit allerlei Kleidungsstücke. Je nachdem, ob dein kleiner Schatz ein Sommerbaby oder ein Winterbaby ist, sollte die Babykleidung dünner oder dicker sein. Für ein Frühlingsbaby oder Herbstbaby brauchst du sowohl dünne als auch dickere Kleidung. Kleidungsstücke mit vielen Knöpfen oder Kapuzen sind unpraktisch und unbequem.
Wie viele Exemplare du von jedem Kleidungsstück brauchst, hängt davon ab, wie oft die Waschmaschine bei euch laufen kann oder soll. Rechne mit einem Kleidungsstück pro Tag und addiere noch mehrere Exemplare als Puffer, falls doch einmal die Windel ausläuft oder das Baby nass geworden ist. Für die ersten sechs Monate reichen in der Regel die Größen 50/56 sowie 62/68.
Als Wäsche braucht dein Baby Bodys / Wickelbodys (ärmellos oder mit Ärmeln), Söckchen, Strumpfhosen, Schlafanzüge, Schlafsäcke (je nach Jahreszeit) oder Ganzjahresschlafsäcke. Als Kleidung brauchst du Strampler / Einteiler oder Hosen, Oberteile (T-Shirts oder Pullover), ein Jäckchen, eine Jacke oder einen Anzug (und Fäustlinge), eine Mütze und / oder einen Sonnenhut.

Schlafen
Dein Baby benötigt eine ruhige und sichere Schlafumgebung – in seinem Babyzimmer oder aber (noch) bei euch. Vor allem braucht es einen dunklen Raum, indem es gut zur Ruhe finden kann. Sicher bedeutet: keine Kuscheltiere, kein Bettzeug – nichts, was sich das Baby unabsichtlich über das Gesicht legen könnte. So bleibt das Risiko für den Plötzlichen Kindstod (SIDS) möglichst gering.

Für die Nacht benötigt dein Kleines ein Beistellbett oder ein eigenes Babybett samt Matratze und Schoner (am besten wasserdicht) sowie Bezug oder Bettlaken. Für den Tagschlaf braucht dein Kind ebenfalls einen Platz zum Schlafen, etwa eine Wiege oder einen Stubenwagen, ebenfalls mit genanntem Equipment zum Einschlagen.
Ob ihr eurem Neugeborenen einen Schnuller geben wollt oder nicht, müsst ihr euch überlegen. Eventuell ist es aber sinnvoll, sich – quasi für den Notfall – einen Beruhigungssauger in der kleinsten Größe bereitzulegen. Viele Babys haben ein hohes Saugbedürfnis, das sich nicht immer an der Brust verwirklichen lässt, und schlafen nur so ein und irgendwann durch.
Einschlafhilfen
Eine Spieluhr kann dem Baby beim Einschlafen helfen. Tipp: Lege sie bereits während der Schwangerschaft auf deinen Bauch. So gewöhnt sich das Baby an die Melodie. Für Babys, die schwer in den Schlaf spielen, gibt es Produkte, die das weiße Rauschen oder den Herzschlag aus dem Mutterleib imitieren. Eine Federwiege wiegt dein Baby natürlich und sanft in den Schlaf.

Hier haben wir für dich 3 tolle Federwiegen rausgesucht:
Aufbewahren
Für die Kleidung benötigt dein Kind einen Schrank oder eine Kommode. Anfangs kannst du die Anziehsachen bei dir mit einräumen. Doch je mehr Anziehsachen es mit steigendem Alter hat desto besser ist es, die Klamotten deines Babys getrennt von deinen zu lagern.
Behandeln
Außerdem benötigst du ein Fieberthermometer für dein Baby. Spätestens bei Temperaturen über 39 solltest du übrigens unverzüglich deinen Kinderarzt oder deine Hebamme konsultieren. Paracetamol hilft gegen leichtes Fieber – nach einer Impfung oder bei einer Erkältung. Ein Nasensauger mit Unterdruck übernimmt bei Schnupfen quasi das Schnäuzen, das dein Baby noch nicht kann.
Pflegen
In den ersten Wochen nach der Geburt sollte man die Nägel des Neugeborenen noch nicht schneiden, auch wenn sie lang sind. Später ist eine Nagelschere speziell für Babys sinnvoll, um Finger- und Fußnägel deines Kindes zu kürzen. Zur Pflege brauchst du außerdem eine Babybürste mit weichen Borsten, die die empfindliche Kopfhaut deines Babys schont.

Wickeln
Du benötigst unbedingt eine Wickelmöglichkeit. Das bedeutet: einen Wickeltisch oder eine Wickelkommode mit Wickelunterlage. Das kann eine Mullwindel / ein Spucktuch sein oder eine dünne Decke, die sich gut waschen lässt, falls doch einmal etwas danebengegangen ist. Alternativ geht es auch mit auf dem Boden.
Säuglinge frieren schnell und können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren. Ein Heizstrahler zum Aufhängen oder mit Fuß ist daher nicht nur für Winterbabys eine gute Idee, damit es deinem Baby beim Wickeln nicht kalt wird.
Zum Wickeln brauchst du Windeln in der für dein Baby passenden Größe (in der Regel von 2 bis 6 Kilogramm, Feuchttücher und Babyöl oder Öltücher, Wundschutzcreme, Pflegesalbe oder alternativ Heilwolle für den empfindlichen Babypopo und einen Windeleimer.
Ein Mobile über dem Wickelplatz, das sich langsam im Luftstrom bewegt, lenkt die Aufmerksamkeit deines Babys auf sich. Viele Kinder lassen sich dann besser wickeln und zappeln nicht so viel.
Baden
Für das Baden brauchst du neben einer Babybadewanne oder einer geeigneten Alternative Waschlappen, Babyhandtücher und ein Badethermometer. Ein Heizstrahler sorgt nach dem Baden dafür, dass es deinem Baby nicht kalt wird.
Bodylotion, Duschgel, Shampoo der ähnliches für dein Baby benötigst du nicht unbedingt. Sie schaden aber auch nicht, wenn du darauf achtest parfümfreie und PH-neutrale Produkte zu verwenden, die speziell für zarte Babyhaut getestet sind. Vorteilhaft ist es, wenn du ein paar Spritzer Öl ins Badewasser tust. Es verbleibt auf der Haut und pflegt sie sanft.

Unterwegs
Für unterwegs brauchst du – je nach Alter des Kindes und persönlicher Präferenz – allerlei Utensilien: einen Kinderwagen (der sich am besten später zum Buggy umbauen lässt) oder ein Tragetuch, ein anderes Tragesystem oder eine klassische Babytrage. Im Kinderwagen sollte sich im Sommer eine dünne Decke, im Winter ein warmes Lammfell und ein warmer Fußsack befinden.
In die Wickeltasche bzw. im Wickelrucksack, die oder den du immer dabei haben solltest, kommen die folgenden Utensilien:
- Windeln, Feuchttücher, kleine Pflegecreme,
- Spucktücher,
- Anziehsachen zum Wechseln,
- Spielzeug,
- (Milchpulver und warmes Wasser sowie Fläschchen).
Je nach Wetter ist ein Regenschutz bzw. Sonnenschutz für Auto und Kinderwagen, die deinen kleinen Sonnenschein schützen, sinnvoll.
Soll dein Kind öfter mal außerhalb – etwa bei Oma und Opa – übernachten, wollt ihr gemeinsam in Urlaub fahren oder soll dein kleiner Schatz einfach nur woanders in aller Ruhe seinen Mittagsschlaf machen, ist ein Reisebett eine nützliche Anschaffung. Kommt dies nicht so oft vor, kann man auch improvisieren.
Das Wichtigste: Eine sichere unfallfreie (am besten neue) Babyschale für die erste Fahrt vom Krankenhaus bzw. Geburtshaus nach Hause.

Ernähren
Bei der Frage, welche Ausstattung du für die Ernährung deines Säuglings brauchst, kommt es darauf an, ob du dein Kind stillst oder ob es eine Flasche bekommen soll.

Stillkind
Für Stillkinder braucht es ein Stillkissen, Stilleinlagen für den BH, Still-BHs (ein bis zwei Nummern größer als vor der Schwangerschaft), Stilltee sowie eventuell eine Milchpumpe und Behälter zum Aufbewahren der Milch, falls du Muttermilch abpumpen und haltbar lagern möchtest. Eine Salbe für empfindliche Brustwarzen kannst du dir vorsorglich oder bei Bedarf in der Apotheke holen.

Flaschenkind
Flaschenkinder brauchen mehrere Fläschchen (die im Wechsel sterilisiert werden können) sowie entsprechend viele Milchsauger in der Größe 1, Pre-Nahrung (Art und Marke bitte mit der Hebamme / dem Kinderarzt abstimmen), eine Flaschenbürste und einen Sterilisator zur Reinigung der Flaschen.
Beide brauchen Moltontücher / Spucktücher / Mullwindeln. Man kann sie beispielsweise über die eigene Schulter legen, damit es beim Aufstoßen nicht zu Unfällen kommt. Ein Kinderlätzchen hilft, wenn Milch aus dem Mund wieder herausläuft. Du brauchst es später ohnehin, wenn du dem Baby Brei füttern möchtest.
Schützen
Falls dein Baby im eigenen Zimmer schläft, trägt ein Babyphone zur Sicherheit bei. So kannst du hören, wenn dein kleiner Schatz weint oder wach ist. Ein Erste-Hilfe-Set für den Notfall ist unerlässlich. Du kannst es zuhause aufbewahren oder auch mitnehmen, wenn du unterwegs bist. Empfehlenswert: ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für Kindernotfälle. So bist du gut gerüstet.
Spielen
Bewegung ist gesund: Daher solltest du von Anfang an alles tun, um die Bewegungsfreude und die Bewegungsfreiheit deines Babys bestmöglich zu unterstützen. Ein Spielbogen auf der Krabbeldecke bzw. Babydecke etwa regt das Kind dazu an, die Spielsachen mit Händen und Füßen zum Wackeln zu bringen. Rasseln fördern zusätzlich das Gehör, Beißringe trainieren die Mundmuskeln.

Gibt es Unterschiede in der Baby-Erstausstattung für Jungen und Mädchen?
Im Grunde brauchen alle Babys das Gleiche – die Bedürfnisse in den ersten Lebensmonaten sind unabhängig vom Geschlecht. Viele Eltern möchten jedoch, dass die Dingen oder Utensilien für einen Jungen blau sind und die für ein Mädchen rosa. Manche kaufen die Erstlingsausstattung in neutralen Farben wie gelb oder beige. Das ist vorteilhaft, wenn vielleicht noch ein Geschwisterchen folgen soll.
Wo soll ich die Erstausstattung für mein Baby kaufen?
Bei diversen Online-Händlern, die Erstausstattung für Babys verkaufen gibt es eine Vielfalt an Erstausstattungspaketen. Oft sind sie vergleichsweise billiger als im Fachmarkt, allerdings fällt hier die bei vielen Artikeln (wie z.B. der Babyschale) wichtige Beratung weg. Überlege dir, ob du nicht lieber im lokalen Einzelhandel einkaufst – schon aus Gründen des einmaligen Einkaufserlebnisses.
Ich beziehe Leistungen vom Arbeitsamt. Wo und wann kann ich die Erstausstattung für mein Baby beantragen?
Wer ALG oder Hartz IV bezieht, kann beim Arbeitsamt einen Antrag auf Baby-Ersterstattung stellen. Wichtig ist, dass du diesen rechtzeitig, vollständig und bei dem für dich zuständigen Amt einreichst. Für die Genehmigung musst du einige Zeit einplanen. Es ist daher sinnvoll, wenn du diesen nicht später als um die 30. Schwangerschaftswoche herum abgibst.
Vom Amt erhältst du für dein Baby sowohl Geldleistungen (Erstausstattungsgeld) als auch Sachleistungen (in der Regel gebraucht, aber in Ordnung). Wie die genauen Bestimmungen sind und was du sonst noch beachten musst, wenn du die Erstausstattung für dein Baby beantragst, erfragst du am besten direkt bei deinem zuständigen Sachbearbeiter.

Was kostet die Erstausstattung für mein Baby?
Was die Erstausstattung für dein Baby kostet, hängt von vielen Faktoren ab: Was brauchst du noch oder was hast du vielleicht schon (auch gebraucht gekauft oder bekommen)? Sind dir Marken wichtig oder nicht? Wer viel gebraucht kauft oder sich vieles schenken lässt, kommt mit weniger Ausgaben aus. Wer auf Neuware und / oder Marken Wert legt, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
Als Eltern müsst ihr euch die Frage stellen: Was können und möchten wir für die Sachen für unseren kleinen Liebling ausgeben? Was ist uns am wichtigsten und worauf können wir eventuell verzichten? Wo möchten wir es kaufen und gibt es etwaige Angebote? Müssen wir wirklich alles selbst kaufen oder was können wir uns schenken lassen? Die Antworten darauf könnt nur ihr geben.
Wir wünschen euch viel Spaß und Freude beim Einkaufen, eine wunderschöne restliche Kugelzeit für die verbleibenden Schwangerschaftswochen und einen guten Start in euer neues Leben als Familie.